LinkedIn Corporate Influencer Experte Klaus Eck
LinkedIn ist eine der aufsteigenden Social-Media-Plattformen im Berufsalltag (siehe dazu auch die Ergebnisse unserer aktuellen Befragung unter mehr als 200 Behörden-Mitarbeiter*innen). Viele Unternehmen haben ein Corporate Influencer Programm ins Leben gerufen, um auf der Plattform LinkedIn die Chance zu nutzen, inspirierende Vorbilder zu schaffen. Denn ein Corporate Influencer-Programm kann nicht nur die Bindung der Mitarbeiter stärken, sondern auch ein Zeichen der Wertschätzung sein.
Klaus Eck ist ein echtes Schwergewicht in Sachen PR und vor allem auf LinkedIn und Experte in Sachen Corporate Influencer. Julia Lupp und Christian Rosenberger haben Klaus Eck während ihres Studiums des Online-Journalismus an der Hochschule Darmstadt (heute Online-Kommunikation) bei einem Event kennengelernt.
Klaus Eck
Klaus Eck
“Klaus Eck ist freier Kommunikationsberater und einer der führenden Corporate-Influencer-Experten in Deutschland. Der Gründer einiger Agenturen ist Social-Media-Pionier, Keynote Speaker und Content-Marketing-Profi. Zu seinen Hauptaufgaben gehört die strategische Begleitung von Corporate-Influencer-Programmen. Als Berater begleitet er seit mehr als 25 Jahren Marken bei der Digitalisierung ihrer Unternehmens-, Marketing- und Kommunikationsprozesse. Er hat fünf Fachbücher und zahlreiche Publikationen in Zeitschriften über Content-Marketing, Corporate Influencer und Reputation Management veröffentlicht. Darüber hinaus betreibt er seit 2004 das Fachmedium PR-Blogger.” (Quelle: Klaus Eck)
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How to Corporate Influencer
Meistens ist die Entscheidung, ein Corporate Influencer zu werden, nicht intrinsisch, sondern wird vom Unternehmen oder der Behörde gepusht. Die Idee stammt meistens aus der Personalabteilung und ist nichts, was man einfach mal so startet. Wie bei den meisten öffentlich wirksamen Projekten sollte auch bei einem Corporate Influencer Projekt ein Plan dahinter liegen.
Dabei ist es wichtig, zu wissen, was man als Corporate Influencer posten darf und soll. Andererseits sollte man nicht erwarten, dass alle Mitarbeiter:innen spontan wissen was sie posten können. Hier gilt es zu unterstützen und immer wieder Impulse zu geben. Haltung ist erwünscht, also gerne auch mal zu gesellschaftlichen Fragen Stellung beziehen – Corporate Influencing ist nur authentisch, wenn der Influencer er oder sie selbst bleibt.
Meistens funktionieren die Postings am besten, die persönliche Einblicke in den Arbeitsalltag der Behörde oder Verwaltung zeigen. Einblicke die persönlich sind, mit Klischees aufräumen oder auch mal etwas vermitteln, dass andere so noch gar nicht auf dem Zettel hatten. Als Beispiel sprachen die drei über Julias „Quereinsteiger-Post“ auf LinkedIn, der mit einer Reichweite von über 100.000 durchaus als „viral gegangen“ tituliert werden darf.
Unterstützung von oben
Zu Beginn ist es ist wichtig, wirklich alle abzuholen, die sich in irgendeiner Weise mit den Mitarbeiter:innen beschäftigen. Dazu zählen nicht nur die Personalabteilung, sondern auch Datenschutzbeauftragte, Compliance, Arbeitsrechtler, etc.
Wenn alle verstanden haben, worum es in einem Corporate Influencer Programm geht und warum man es braucht, ist es auch ganz wichtig, dass all diese Prozesse auch während der Arbeitszeit passieren können. Und verstanden wird, dass der Job als Corporate Influencer auch zu den alltäglichen Arbeitsaufgaben zählt und nichts ist, was on top gerechnet wird. Man schreibt während der Arbeitszeit über die Arbeit auf einer Plattform wie LinkedIn – und das ist ok und genauso gedacht.
Welche Themen gehören auf LinkedIn?
Was wir nicht brauchen, sind Kalendersprüche und Ähnliches. Mainstream-Inhalte zahlen nicht auf die persönliche Positionierung ein und sind alles andere als nachhaltig. Wir brauchen Inhalte, die dem Unternehmen z.B. im Recruiting oder Employer Branding weiterhelfen.
Wir brauchen Inhalte, die auf die positiven Seiten der Arbeit in der eigenen Behörde oder Verwaltung einzahlen und so dem Mangel an Fachkräften entgegenwirken. Die Notwendigkeit, sich als Stadt oder Behörde besser zu positionieren, ist definitiv vorhanden und gerade dafür ist LinkedIn eine super Plattform.
Man muss aber auch verstehen, dass LinkedIn anders funktioniert als andere Plattformen wie z.B. Instagram. LinkedIn ist kein weiteres Instrument, um Informationen an die Bürger:innen zu verbreiten, sondern eine Karriere- und Netzwerkplattform und kein weiterer Kommunikationskanal, um die nächste Straßensperrung zu kommunizieren.
Content, Content, Content
Wenn es jetzt an die Erstellung der eigenen LinkedIn Beiträge geht, sollte die erste Frage, die man sich stellen sollte, lauten, wofür man steht, was man posten möchte und wie viel Zeit man hat, diese Ideen alle umzusetzen. Hat man das geklärt, kann man ans Schreiben gehen. Und genau das ist wichtig, einfach mal anfangen und Schreiben!
🚀 Tipp
Schreibe zu Beginn gerne auch einfach mal über deinen bisherigen Werdegang und steige nicht direkt in die tiefgründigen Beiträge
zu deinen alltäglichen Aufgaben in der Behörde oder Verwaltung.
Corporate Influencer in einer kleinen Kommune
Auch das geht! Hier kommt die Anweisung zwar selten direkt von oben, aber man kann auch einfach selbst etwas Eigeninitiative zeigen und das Thema Corporate Influencer ansprechen. Wenn du Bock darauf hast, über deine Arbeit zu berichten und die Notwendigkeit siehst, dass sich auch deine Behörde besser positionieren muss, dann go for it!
Spreche das Thema einfach mal an. Wenn man für seine Arbeit schreibt, ist es wichtig, dass man sich nach innen sehr gut absichert und darüber spricht, was man vorhat und versucht, Verständnis dafür zu erlangen. Denn häufig ist in kleineren Kommunen noch wenig Verständnis für die Social-Media-Arbeit vorhanden.
🚀 Tipp
Tipp 1: Sucht euch jemanden in der Behörde, der die Idee mit euch trägt und mit dem ihr die Themen abstimmen könnt. Sprecht einfach ganz offen darüber!
Tipp 2: Nehmt euch selbst nicht zu wichtig, auch wenn mal ein Beitrag durch die Decke gehen sollte. Werdet nicht zum Selbstdarsteller und seid euch im Klaren, dass ihr das alles tut, um die eigene Behörde/ Verwaltung besser zu positionieren.
Tipp 3: Professionalisiert euch selbst! Wir haben ein LinkedIn Webinar entwickelt, in dem ihr alles zum Thema LinkedIn lernen könnt – von vorne bis hinten. Wenn ihr hier noch Unterstützung braucht, dann schaut mal hier vorbei: Amtshelden Smartlearning: Endlich mit LinkedIn durchstarten
Die nächsten Webinare & Workshops
Persönlicher vs. Corporate Account
Unternehmens-Accounts haben oft eine gute Reichweite, benötigen dafür aber eine Menge Follower und Arbeit, die in den Account hineingesteckt wird. Im Vergleich dazu braucht man meistens nur wenige Corporate Influencer, die die gleichen Ergebnisse erzielen können. Teilweise erzielen Corporate Influencer sogar mehr Klicks als der Unternehmens-Account – wie geht das?
➡️ Jedes Posting von einer echten Person wirkt 7x stärker als ein Posting von einem Unternehmen. Das liegt daran, dass diese persönlicher sind und die Personen anders darstellen, als auf einem professionellen Unternehmens-Account.
➡️ Bevor die Behörden mit sehr viel Mühe versuchen einen professionellen Account aufzubauen, sollte man auch auf die Mitarbeiter:innen setzen und diese mit ihren eigenen Accounts mit einbeziehen.
Tipps und Tricks
Ihr müsst auf LinkedIn nicht direkt mit einem Post über eure Arbeit einsteigen! Um ein bisschen in die Thematik hineinzukommen, kann man auch mal einen Buchtipp, einen spannenden Podcast oder Ähnliches teilen. Auch ein kleiner Lebenslauf mit Argumenten für die aktuelle Arbeitsstelle ist denkbar, sowie das aktive Liken und Kommentieren bei anderen Nutzer:innen auf LinkedIn.
➡️ Wenn man dann mal ein paar gute Beiträge veröffentlicht hat, kann man anfangen auch über den eigenen Arbeitsalltag zu berichten und allmählich in die Rolle eines Corporate Influencers hineinwachsen.
Einfach mal machen! 🚀
Weitere Corporate Influencer Programme
Hier findet ihr eine super Übersicht von Klaus Eck zu allen bisherigen Corporate Influencer Programm im öffentlichen Dienst und der freien Wirtschaft: Corporate Influencer
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