Don’t call it Imagefilm!
Wir erklären dir, was ein Imagefilm ist und warum wir das Wort hassen und es lieber anders machen – z.B. in Form eines Actionfilms. Ja, richtig gehört. Julia hat mit ihrer Agentur Qreate einen Actionfilm als Imagefilm produziert! Und das sogar für einen Landkreis. So kann Behördenkommunikation also auch sein.
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Julia Burkhardt
Julia hat zusammen mit Christian und Julia studiert und die drei haben gemeinsam ihr Diplom im Onlinejournalismus abgelegt. Nach dem Studium hat sie sich etwas vom reinen Onlinejournalismus verabschiedet und ist in Richtung Video gegangen und hat sich in München als Videojournalistin selbstständig gemacht und für verschiedene Medien(-häuser) gearbeitet. Dazu zählen Event- und Imagefilme etc. Zusammen mit einem Kollegen hat sie in Karlsruhe eine Agentur für Videoproduktion gegründet: Qreate. LinkedIn: Julia Burkhardt
Imagefilm – Wir hassen das Wort!
Warum? Weil es auf der einen Seite so viele schlechte Imagefilme gibt, aber auf der anderen Seite vor allem, weil sich vorher meistens niemand so richtig Gedanken darüber macht, wie man einen guten Imagefilm machen kann, warum man diesen überhaupt braucht und wen man damit erreichen will. Besser fänden wir „Kommunikation mit Video„!
Meistens stecken sehr viele Erwartungen hinter dem Wort Imagefilm und viele verbinden es mit einem Film, der das Unternehmen vorstellt, die Produkte vorstellt, die Mitarbeiter*innen zeigt und auch die Unternehmensgeschichte erwähnt und am besten auch noch Werbung fürs Recruiting macht. Jeder hat also sehr hohe Erwartungen, aber über die Umsetzung haben sich die meisten noch keine Gedanken gemacht.
Das Image vom Imagefilm
Man hat im wahrsten Sinne des Wortes schon ein Image eines Imagefilms und stellt sich schon den genauen Ablauf des Films vor: ein Mann im Anzug, der zu dramatischer Musik durch sein Unternehmen führt und alle wichtige, emotionale Dinge über das Unternehmen sagt. Dann kommt noch ein Mitarbeiter ins Bild, der die Produktion und Arbeitsplätze zeigt und auch der Geschäftsführer kommt immer noch einmal zu Wort.
Aber was genau ist ein Imagefilm?
Imagefilm = Ein Imagefilm soll ein Film sein, der dein Image verbessert oder zeigt, wer du, wer das Unternehmen ist.
Aber meistens sind diese Imagefilme mit fünf oder mehr Zielen voll gepackt, die der Film in diesem Umfang gar nicht alle auf einmal erreichen kann und deshalb nicht nachhaltig sind! Denn die meisten Filme sind viel zu überladen und viel zu lang, um wirklich das Image zu verbessern und einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen.
Ein Imagefilm für den Landkreis
Julia hat mit ihrer Agentur Qreate einen Imagefilm zum 50. jährigen Jubiläum des Landkreises Enzkreis produziert. Hierbei hat sie die Idee vorgeschlagen, die ganze Sachen mal etwas anders anzugehen und einen Imagefilm mit dem Ablauf eines Spielfilms zu vermischen. Das Auffällige an diesem Landkreis war, dass es die Grenze zwischen Baden und dem Schwabenland ist. Und genau das wollten sie zum Thema machen: in Form eines Actionfilms, in dem die Badener und Schwaben aufeinander “losgehen”. So haben sie einen coolen Trailer produziert, der genau diese Thematik attraktiv darstellt.
Hier geht’s zum Imagefilm des Landkreises Enzkreis.
Snippification – der neuste Trend
Snippification ist DER aktuellste Tipp, frisch von der OMR in Hamburg.
Das bedeutet nichts anderes, als dass man nicht nur einen langen Film nimmt und diesen auseinander schneidet und dann versucht, diese Snippets irgendwie für Social Media zweit zu verwerten, sondern dass man von Anfang an die Videoproduktion so denkt, dass man die Snippets für Social Media verwenden kann. Also in Teasern und kurzen Sequenzen und Szenen denken. Oder sogar im besten Fall in einer großen Kampagne denken und alle Inhalte nachhaltig und mit maximalem Nutzen denken.
Kreativ-Agenturen
Denn genau daran scheitert es meistens! Oft setzen sich Unternehmen und Agenturen zusammen und sammeln Ideen für den Imagefilm. Und wie oben schon genannt, sind die Erwartungen an solch einen Film meistens viel zu hoch und können so nicht gut umgesetzt werden. Aber genau das, traut sich selten jemand offen zu sagen, und dann setzen die Agenturen einfach das nicht ganz so gut durchdachte Konzept um. Und das kostet dann meistens auch richtig viel Geld!
Was kostet ein Imagefilm?
Finanziell sind auch hier wieder keine Grenzen vorgegeben. Nach oben kann man immer unendlich viel Geld ausgeben, aber man sollte sich vorher definitiv Gedanken darüber machen, in welchem Rahmen man sich bewegen möchte. Und auch mit kleinerem Budget kann man gute Ergebnisse erzielen! Man muss nicht immer Unmengen von Geld ausgeben, um ein sehr gutes Ergebnis zu erhalten.
Zu den Kosten zählen Faktoren wie die Kreativberatung und dann die Umsetzung des Projektes. Wie viel Equipment und wie viele Kameras brauchen wir? Setzen wir eine Drohne ein? Müssen wir echte Schauspieler und einen professionellen Sprecher engagieren? In welchem Format möchten wir produzieren und wie lang soll der Film sein? Wie viel Zeit und Special Effects beanspruchen wir für die Postproduktion?
➡️ Alles eine Frage des Aufwands!
💡Tipp: Wenn deine Behörde aktuell nicht so viel Budget auf einmal hat, dann kannst du die oben genannten Snippets auch einzeln beauftragen und wenn die Möglichkeit kommt, alles zusammenzufügen. Oder man versucht auch selbst etwas umzusetzen und nicht alles an externe Agenturen zu geben. Vielleicht ist es für deine Behörde effizienter einen Workshop zu buchen und ein Konzept erstellen zu lassen und dann selbst in die Umsetzung zu gehen.
➡️ Denke nicht immer zu groß, sondern frage dich selbst, was du selbst umsetzen könntest und wofür du externe Hilfe brauchst und fange einfach mal an!
Equipment für die Videoproduktion in der eigenen Behörde
- Handy oder Kamera
- Gimbal für smoothe Aufnahmen
- Externes Tonaufnahmegerät
- Ton bei der Aufnahmen über Kopfhörer selbst mithören, um sicher zu gehen das der Ton sauber und ohne Störgeräusche ist
FAZIT Imagefilm
Sollte man eine Agentur dafür beauftragen?
➡️ Ja, auf jeden Fall erstmal eine Agentur anfragen. Auch wenn es im ersten Schritt erst einmal nur eine Konzeptberatung ist. So kannst du dir eine erste Expertenmeinung einholen und dann entscheiden, ob du es für das Geld dort produzieren lassen willst.
Generell sollte man offen an diesen Prozess der Imagefilms ran gehen und auch Leute mit ins Boot holen, die sich damit auskennen und kreative Prozesse anstoßen. Auf jeden Fall sollte man sich vorher Gedanken darüber machen, für was und wen man den Imagefilm nutzen will und dann auch wo man ihn ausspielen möchte. Und auch in finanzieller Hinsicht gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, das Budget in Grenzen zu halten und nicht Unmengen an Geld auszugeben!
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